Читать книгу Die Melodie des Mörders. Kriminalroman онлайн
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Colin schaltete die Scheibenwischer ein, um den Nieselregen von der Windschutzscheibe zu vertreiben, und hoffte, dass Ruth weitersprechen würde. Als sie es nicht tat, hakte er nach: »Was weißt du noch über Clifford? Hatte er Familie? Stammt er aus dem Dorf oder ist er ein Zugezogener, so wie ich?«
Ohne hinzusehen, wusste er, dass Ruth grinste. »Versuchst du mich zum Tratschen zu überreden, Colin? Du weißt, dass das nicht meine Art ist.«
»Tratsch interessiert mich nicht so sehr wie Fakten. Wenn du mir Fakten über Clifford liefern kannst, besorge ich mir den Tratsch gerne woanders. Ich muss sowieso mal wieder dringend zum Friseur«, antwortete Colin und dachte dabei an Una, in deren Salon Gerüchte genauso gerne serviert wurden wie Kaffee. Und dann gab es schließlich auch noch Norma. Sie wusste über jeden etwas zu erzählen.
»Die Fakten also oder dass, was ich dafür halte«, sagte Ruth gnädig. »Clifford ist hier geboren. Als kleiner Junge war er anhänglich, als Teenager penetrant, aber niemals bösartig. Er hatte nur eine furchtbare Angst davor, irgendwie übrig zu bleiben. Und genau das ist er dann natürlich. Er war nie verheiratet und wohnte in dem L-förmigen Bungalow, der so gar nicht ins Dorfbild passt. Er ist der letzte Nachkomme einer verarmten Adelsfamilie. Die Grundschule, an der wir gleich vorbeifahren, war einst Familienstammsitz, wurde aber schon vor Cliffords Geburt aufgegeben. Meines Wissens hat er keine lebenden Verwandten in der Nähe.«