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Drittes Obergeschoss: Buchhaltungsabteilung. Sein Bereich, den er zu betreuen hatte. Es waberte ein Duft von Glühwein und Zimtsternen durch den Flur, wie jedes Jahr am letzten Freitag vor Weihnachten. Doch diesmal dürfte es eine traurige Weihnachtsfeier werden. Acht Mitarbeiter entlassen, alle bereits mit einem Abfindungsvertrag aus der Firma gedrängt. Pauli schnupperte an seiner Strickjacke. Noch immer haftete der Geruch der Gespräche an ihm, er wurde ihn einfach nicht los. Nach Schweiß roch es in seinem Büro, genauer gesagt: nach Angstschweiß. Ausgedünstet von Mitarbeitern, die um ihren Arbeitsplatz kämpften. Und auch verströmt von jenen, die mit gesenktem Kopf ihre »Freisetzung« als Urteil einer höheren Gewalt hinnahmen. Freisetzung! Schon wieder so ein Verschleierungsbegriff.

Der Paternoster rumpelte weiter, die Kabinen bewegten sich in einer endlosen Kette. Auf der rechten Seite nach oben, auf der linken Seite nach unten. Dieses Rumpeln hatte Pauli während seiner gesamten Zeit in dieser Firma begleitet. Es störte ihn nicht. Es erschien ihm eher als ein Sinnbild des Stromes an Arbeit, der all die Jahre an ihm vorbeigezogen war. Eine Arbeit, die er mochte. Bisher jedenfalls. Als Personalreferent hatte er Mitarbeiter eingestellt, sie auf ihrem Weg in der Firma begleitet, ihr Ausscheiden als Rentner abschließend dokumentiert. Mit manchen hatte er Sorgen und Nöte geteilt. Öfters mit Frauen als mit männlichen Kollegen. Mitarbeiterinnen trugen ihr Herz eher auf der Zunge als die Männer, die fraßen den Ärger in sich hinein.

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