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Jetzt allerdings war die Pförtnerloge verwaist. Wo war Herr Ramelow? Wo war dieser überaus korrekte Mann, der doch nie seinen Platz verließ? Vielleicht ist er auf der Toilette, dachte Pauli, so etwas soll ja mal vorkommen, sogar bei Pförtnern. Er durchquerte die Halle und trat durch eine schmale Tür in den Telegrafenraum. Hier stand der große, altertümliche Fernschreiber mit seiner weißen Papierrolle und dem gelben Lochstreifen. Und seit Neuestem stand hier auch das Telefax-Gerät. Ein kleiner, beiger Kasten mit grünen Lämpchen, der das Wunder vollbrachte, keine unformatierten Nachrichten auszuspucken wie der Fernschreiber, sondern richtige Briefe und sogar Kopien von Originaldokumenten. Pauli hatte sich nicht die Mühe gemacht, diesen Zauberkasten zu verstehen. Ihm reichte es, wenn er funktionierte. Und das tat er. Meistens jedenfalls.

Bis vor Kurzem war hier noch Frau Kunze beschäftigt gewesen, die den Fernschreiber bedient und die ankommenden Mitteilungen im Hause verteilt hatte. Doch mit der neuen Technik war nicht nur das Fernschreibgerät stillgelegt, sondern auch die Bedienungskraft entlassen worden. Seit dieser Zeit war Herr Ramelow für die eingehenden Nachrichten zuständig. Wenn eine Meldung hereinkam, rief er die Fachabteilung an, die dann einen Mitarbeiter nach unten schickte. Doch darauf durfte sich Pauli heute nicht verlassen, denn er erwartete ein Gutachten des Arbeitgeberverbandes über die »arbeitsrechtliche Beurteilung der Freisetzung der Mitarbeiter des Vertriebs-Bereichs«. Undenkbar, was geschehen würde, wenn jemand anderes als die Personalabteilung diese Expertise zu Gesicht bekäme. Das würde die Firma in ihren Grundfesten wanken lassen. Obwohl eigentlich nicht mehr viel dazu gehörte, die Grundfesten zu erschüttern.

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