Главная » Auslaufgebiet. Der andere Berlinkrimi читать онлайн | страница 59

Читать книгу Auslaufgebiet. Der andere Berlinkrimi онлайн

59 страница из 96

Seine Sinne nahmen Fahrt auf. Uringeruch zog ihn wie an einer Schnur. Kaum zu glauben, wo überall Rüden hinpinkelten. Neulich wollte er ein Pöttchen für Gretes Fensterbank kaufen, hob die auf dem Bürgersteig ausgestellte Pflanze hoch, senkte die Nase in die Blütenpracht und roch einen alten Rüden mit Prostataproblem.

Bei einem mitternächtlichen Telefonat mit Hanna konnte er hören, wie sie sich ihr Frühstückstoast bestrich. Nein, nicht nur das Kratzen des Messers auf der Butter, er hörte auch den von der Messerspitze ins Glas zurücktropfenden Honig.

Als sie sich beschwerte, er habe nicht zugehört, erwähnte er seine neuen Canidenlauscher. Er verstand ja, daß sie ihm kein Wort glaubte und Verwünschungen ausstieß, daß ihr Herz sie an so einen Spinner kettete. Als er sich kleinlaut entschuldigte, erklärte sie ihn spöttisch zur neuen Jesusfigur und sich zu seinem Gott bekehrt.

Aber letzte Nacht hatte sie nicht angerufen. Er war ein epileptischer Exkriminaler und Neucanide. Ausgestoßen und unverstanden. Sogar von Hanna, die gerade ihre Berliner Sammlung an Schrullen in den USA ergänzte. Jakob haderte mit Bildern gutaussehender Amerikaner. Aber die waren ja alle übergewichtig.

Правообладателям