Читать книгу Auslaufgebiet. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Glaubst Du, ich habe sie versteckt?«
Kühn schwang sich auf Oskars Schreibtisch. »Vielleicht hat Dein Busenfreund sie mitgehen lassen.« Er grinste. »Der unterschlägt ja gern mal was.«
»Deine Witze waren auch schon mal besser.«
Kühn zog die Schubladen auf.
»Da paßt keine Kaffeemaschine rein«, sagte Oskar.
»Weißt Du schon, daß er nicht zurückkommt, Dein Hagedorn?«
»Du mußt es ja wissen, Großmaul.«
»Habe ich direkt von Focke.« Kühns Augen blitzten.
»Was soll das heißen?«
Kühn hielt den Kaffee vor die Brust und guckte treuherzig. »Nüscht. Find’s selber raus.« Er hüpfte von der Tischplatte. »Heute Abend sind wir übrigens zum Kegeln, willst Du nicht mal wieder mitkommen?«
»Nix kegeln, Kühn, erst die Schweinedärme. Hast Du endlich raus, wo sie fehlen?«
Kühn ging zur offenen Tür. »Sachte, sachte, erst mal die Kaffeemaschine, die Därme laufen ja nicht weg. Ham ja keene Füße.«
Oskar schlug krachend die Tür hinter ihm zu. Er haßte die Bande für das, was sie mit Jakob machten. Sie waren sich so verdammt sicher, daß sie ihn schon rausgekegelt hatten. Sein Freund war nur noch der Treppenwitz der Kompanie für Neuzugänge. Seine Geister, seine Anfälle, die Verhandlung. Und mit Oskar wollten sie die Kugel schieben wie früher. Luden ihn zu Grillfesten und Geburtstagen ein, teilten jeden Tratsch, als sei nichts gewesen. Aber er war nicht mehr einer aus ihrer Mitte, wenn er das denn je gewesen war.