Читать книгу Mutterboden. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Exakt.«
Jakob stöhnte.
»Und dieser Fall wird Dich zurück an meine Seite bringen. Nie wieder Kellerloch. Und Du wirst da hingehen und die Finger von Alika lassen, so wahr ich Oskar Blum heiße. Sie hat eine Narbe auf der Stirn, die ihr Gesicht teilt. Sie ist überhaupt nicht so schön, wie alle sagen. Eigentlich sieht sie aus wie der Glöckner von Notre Dame.«
Jakob stöhnte wieder.
»Meinetwegen nimm vorher eine Baldrian oder zieh einen Schlüpper von Hanna an, mit Vorhängeschloß, aber Du gehst hin in das Atelier vom Glöckner.«
»Verlang das nicht von mir.«
»Du kannst gar nicht ausweichen, das weißt Du. Ich kann ausweichen, vor bösen Geistern, Tretminen, notfalls mein ganzes Leben. Aber Hagedorn, mein Jakob, die Geisterlatte, der Frauenversteher, nee, Du faßt in den Honigtopf, mit beiden Armen, bis an den Grund. Und wenn Du dann festklebst, bist Du in Deinem Element.«
Im Stationsflur versuchte seit drei Tagen eine Neonröhre flackernd zu sterben. Unter ihr saß ein magerer alter Mann in grauen Pantoffeln. Er trug einen Frotteebademantel, die nackten Beine steckten in Wollstrümpfen. In der Rechten hielt er einen Laufzettel, den ihm eine Schwester vor zwei Stunden auf seiner Station gegeben hatte. Er hatte den Fahrstuhl gefunden, nach einigen Umwegen auch die richtige Station. Ihre Zahl stand über der Tür, die zusätzlich im gleichen Blau gestrichen war wie sein Laufzettel. Das fand er hilfreich für einen so alten wie klapprigen Mann, auch wenn für seinen Grauen Star das Blau und das Grün ununterscheidbar waren.