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Die vielen Aufstiege haben mir Durst gemacht, und meine Wasserflasche ist inzwischen leer. An einem Gehöft bitte ich eine Frau, sie aufzufüllen. Dergleichen scheint sie schon zu kennen, denn sie meint, dass ihr gewöhnlich wesentlich größere Trinkflaschen gereicht werden.

Das Hochplateau ist eine äußerst reizvolle grüne Landschaft durchbrochen von hellbraunen Äckern und gelben Rapsfeldern. Als Folge der staatlich geförderten Biokraftstoffe wird in Deutschland immer mehr Raps angebaut, was in der Blütezeit sehr schön aussieht. Fängt der Raps dann aber an zu reifen, nimmt er eine schmutzig braune, unschöne Farbe an. Gut, dass ich so früh im Jahr unterwegs bin.

Vor dem Abstieg ins Rheintal stoße ich auf drei wunderliche Wegweiser, die alle nach Andernach weisen, allerdings in drei verschiedene Richtungen: Nach links, nach rechts und geradeaus. Ich wähle letztere und liege damit richtig. Bevor ich ein Hotel suche, besichtige ich den spätromanischen Mariendom »Liebfrauenkirche« mit dem sogenannten »Ungarnkreuz«. Dieses Gabelkreuz aus dem frühen 14. Jahrhundert wurde angeblich von Pilgern aus dem Donauraum gestiftet, die auf der alle sieben Jahre stattfindenden Wallfahrt nach Aachen hier Station machten und versorgt wurden. Ich stelle mit Erstaunen fest, wie oft ich schon jetzt Kontakt mit etwas Ungarischem hatte: ein ungarisches Restaurant, ein ungarischer Hund, eine ungarische Wirtin und jetzt ein ungarisches Kreuz. Und dabei bin ich noch so weit weg von Ungarn.

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