Читать книгу Mord auf der Messe. Katzmanns fünfter Fall. Kriminalroman (Es geschah in Sachsen 1926) онлайн
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Leistner paffte. Eine Wolke zog vor seiner Stirn nach oben und zeichnete die Falten über den Augenbrauen weich. «Und dann, Genosse Konrad? Was passiert dann? Dann verlieren die Arbeiter in Frankreich und Polen ihre Arbeit. Dafür wird das Heer der deutschen Arbeitslosen vielleicht etwas kleiner. Aber weil so viele Menschen auf die wenigen offenen Stellen hoffen, wird es weniger Lohn geben und weniger Rechte für die Arbeiter. Wir haben also Arbeitslose im Ausland und Entrechtete in Deutschland. Das kann doch nicht die Lösung sein!»
In Leistners Welt glich der Kapitalismus einer Decke, die immer zu kurz war, an welchem Ende man auch zog. Katzmann behielt den Gedanken für sich, weil er nicht die Nacht bei einer Diskussion in der Redaktion verbringen wollte. Er beschloss, bei nächster Gelegenheit mit Eggebrecht darüber zu sprechen. Der war als freier Photograph schließlich so eine Art Kleinkapitalist.
Katzmann wechselte das Thema. «Was wird eigentlich morgen die Titelgeschichte?»
«Das Volksbegehren zur Fürstenentschädigung natürlich! Ich sitze gerade an dem Artikel.»