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Bald darauf hörte er ein Geräusch, das nicht von ihm selbst verursacht wurde. Es klang ihm aber sehr vertraut, und er legte sich ganz zur Erde, um mit dem Ohr am Boden zu lauschen. Es blieb kein Zweifel. Über die nächtliche Prärie galoppierten Reiter, vielleicht ein, zwei oder drei. Im Kopf des Lauschenden entstand ein wirres Durcheinander von Furcht und Hoffnung. Er befand sich auf der Flucht vor erbarmungslosen Feinden, denen er vor drei Tagen mit Mühe entkommen war, und er wusste nicht, ob die Reiter zu diesen feindlichen Scharen gehörten oder zu seinem eigenen Stamm. In der Richtung, aus der sie kamen, nämlich aus Ostsüdost, vermutete er weder die einen noch die anderen.

Das Galoppgeräusch näherte sich. Bald konnte der Indianer zwei Pferde sehen, windschnelle Mustangs. Für das Auge waren sie mit ihren Reitern schwarze Schatten, die über die Grassteppe flogen. Die Reiter gelangten bis an den Ring der Wölfe, und die ganze Aufmerksamkeit des Beobachters wurde von dem Schattenspiel gefangengenommen, das er jetzt im Mond- und Sternenschimmer ansehen konnte. Die Reiter spannten die Bogen, ohne die Pferde anzuhalten, und schnellten mitten im Galopp die Pfeile ab. Ein Wolf, der getroffen sein musste, sprang fast senkrecht hoch und stürzte dann rücklings nieder. Drei Wölfe verfolgten das zweite Pferd, aber als der eine es ansprang, schlug der Reiter zu, mit einer Keule oder einem Beil, das konnte der Beobachter nicht genau erkennen. Doch sah er, wie das Raubtier abglitt und liegen blieb. Es wunderte ihn, dass die beiden Reiter stumm blieben. Sie ritten ohne Sattel, waren barhäuptig, hatten das Haar in Zöpfen geflochten; es waren Indianer. Der Beobachter hätte sie gern gerufen, aber er wusste noch immer nicht, ob er Feinde oder Freunde vor sich hatte, ob er sich vor ihnen verbergen musste oder Hilfe von ihnen erwarten konnte.

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