Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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»Da siehst du das noch etwas deutlicher. Ich habe das Bild nochmal auf Fotopapier ausgedruckt.« Mit diesen Worten hielt Jockel seinem Jagdherrn das von der Kamera auf sein Handy gesandte, jetzt ausgedruckte, Foto hin. Michaelis guckte lange auf das in erstaunlich guter Qualität gefertigte Foto. »Stimmt, Jockel, das dürfte eindeutig ein Wolf sein. Nur erstaunlich, dass bisher keine Risse bekannt geworden sind.« Michaelis rieb sich die Nase. Das tat er immer, wenn er intensiv nachdachte. Bei Gericht hieß es dann immer: Er hat sich lange den Kolben gerieben; gleich kommt irgendeine nicht alltägliche Einlassung. Manche sagten auch: Jetzt serviert er uns wieder einen dicken Hund.
Das war allerdings gegenüber seinem Freund Jockel nicht der Fall. Nachdenklich meinte er nur, »auch wenn der Wolf noch jung aussieht, scheint er doch schon fast ausgewachsen zu sein – oder?«
»Ja, mit Wölfen kenne ich mich nicht so gut aus, aber dein Schäferhund ist in jedem Fall größer und kräftiger. Was wiegt Berry?« Michaelis war kurz mit den Gedanken schon weiter und hatte die Frage nur halb mitbekommen. »Berry? Wie schwer? Na, ich schätze so an die fünfzig Kilo. Er ist ja auch etwas höher vom Stockmaß, als eigentlich üblich.« Michaelis fuhr sich mit der Hand durch die ebenfalls schwindenden Haare und bemerkte plötzlich, dass er Hunger und Durst bekam.