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Ich war mir der Bedeutung dieser Prüfung so bewusst, dass ich vor meiner Abfahrt nach Berlin zu meinen Eltern sagte: »Wenn ich bestehe, komme ich mit dem Flugzeug zurück.« Die »Interflug« war damals gerade gegründet und erste IL14 zogen am Himmel, Fliegen war noch lange nicht zur Normalität geworden. Doch ich kratzte nach der Prüfung mein Geld (56 M oder schon MDN?) zusammen, vermied den Kauf einer Zugfahrkarte und … flog zurück nach Leipzig. (Damals noch L.-Mockau)

Und die Prüfung selbst? Ein mündliches Aufnahmegespräch. Allein vor einer mehrköpfigen Kommmission. Alles nach schlafloser Nacht in einem kleinen Berliner Hotel und völlig übermüdet. In der ersten Nachthälfte schlaflos vor Aufregung, gegen Morgen dann aus Angst, nun doch noch einzuschlafen und damit zu verschlafen. Blass, übernächtigt und unsicher dann mein Auftritt vor der Kommission. Doch da wurden keine Fallen gestellt, in die man tappen konnte, ich glaubte sogar ein gewisses Wohlwollen bei der Kommission zu spüren. Die wussten wohl, da will einer mit nur 8.Klasse studieren. Da wurde ganz fair nur logisches Denken getestet, Motivationen hinterfragt, nichts von dem, was man Abiturienten fragen würde und wovor ich solchen Respekt, besonders vor Mathematik, gehabt hatte. Angst und Unruhe auch dadurch, dass meine Nacht schlaflos geblieben war. Ängste, die sich nun jedoch als unbegründet erwiesen … ein richtiger Glücksfall. Endlich auch mal wieder für mich. Trotzdem, wenn die Kommission gewollt hätte, ohne dafür hätte gleich »gemein« sein zu müssen, wenn sie vielleicht nur entsprechenden »Direktiven« von oben zu befolgen gehabt hätte? Und ich somit statt mit dem Flugzeug mit dem Zug hätte heimfahren müssen – dann wäre wahrscheinlich alles eine ganz andere Geschichte oder gar keine geworden.

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