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Doch offenbar war er heute noch nicht genug strapaziert worden. Die nächste böse Überraschung kam ihm auf dem Wanderweg vom Großen Winterberg entgegen: eine Gruppe von Wanderern, denen es an allem fehlte. Normalerweise hätte er sich sofort ins Unterholz verdrückt. Angesichts seines Fundes durfte er allerdings nicht übertrieben zimperlich sein. Er überwand sich und sprach die Leute an.

Hatte er das wirklich gewollt? Während sich Leo Reisinger zum Schausonntag durch die Wohnwelten eines Dresdner Möbelhauses schlängelte, suchte er hinter Schranktüren und Kommodenschubladen vergeblich einen Ausweg. Was er im April so leichtherzig angeregt hatte, war Wirklichkeit geworden: Veronika lebte seit drei Wochen bei ihm in Dresden. Sie hatte für ein Vierteljahr um Versetzung vom bayerischen Fürstenfeldbruck gebeten und war in einer Filiale ihrer Bank im Stadtteil Tolkewitz untergekommen. Veronika hatte diesen vorübergehenden Umzug zu ihrem Projekt gemacht und jede Menge Optimierungspotenzial erkannt. Leos Welt war seither aus dem Gleichgewicht geraten. So wunderbar es war, diese Frau so nah bei sich zu haben, so irritierend war es gleichzeitig. Er fand seine Sachen nicht mehr – Veronika nannte das »die Wohnung ein wenig organisieren«. Er bekam abends Dinge wie Kürbisnocken zu essen – Veronika hatte festgestellt, dass er viel zu viel Fleisch aß. Er begrüßte den neuen Tag nun mit dem »Einbeinigen Kranich« – Veronika war sich sicher, dass Yoga sein ständiges Getriebensein bremsen würde.

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