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»Und heute schaffen wir die umständlichen Doppelnamen wieder ab. Vielleicht ein Fehler«, sagte Isabella.

»Wichtig war vermutlich, aus welcher hochherrschaftlichen Familie du stammtest. Die hatten doch auch eine hierarchisch gegliederte Gesellschaft, so viel ist sicher.«

Es gab griechische Schreiber, die sich sehr böswillig über die Etrusker äußerten, weil diese Frauen am öffentlichen Leben teilnehmen ließen. Sittenlos sei das, schimpften sie. Aber von einem Zeitalter des Matriarchats, wie Isabella es gern gesehen hätte, war bei ihnen doch nichts mehr zu entdecken, im Gegensatz zu den Gesellschaften im fruchtbaren Halbmond Mesopotamiens, viele tausend Jahre vorher. Auch bei den Etruskern war die Frau dem Mann beigeordnet. Eine der zentralen Szenen, die in den Gräbern von Paestum, früher ebenfalls im Einflussbereich der Etrusker gelegen, gefunden wurde, zeigt immer wieder die Rückkehr des Kriegers zu seiner Frau, die ihm dienend den Trinkbecher reicht.

»Seien wir doch froh, dass überhaupt so viel aus dem Leben der Frauen überliefert wurde«, beschloss ich unsere immer wieder aufflammende Diskussion. Szenen aus dem Frauenleben an den Wänden der Gräber und eine Fülle von Schmuck, Schminktöpfchen, Spiegeln. Dieser luxuriöse Überfluss findet sich heute in den Geschäften, die für Frauen Kosmetik oder Kleidung bereithalten. Nicht nur in Florenz oder Rom, nein, auch in kleineren Orten gibt es Boutiquen, die internationale Mode und Luxuswaren führen. Schuhe, Handtaschen, Gürtel und Hüte, Teppiche, Bettüberwürfe und Kissenbezüge, darin schwelgen die Italienerinnen und ich mit ihnen, auch wenn ich keine Stilettos mehr trage und immer genug anzuziehen habe. Genuss fürs Auge gehört zu jedem meiner Italienaufenthalte.

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