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Auf der Suche nach den Spuren des antiken Volkes verirren sich zwar immer wieder Touristen in die Felsenstädtchen oder die ausgedehnten Grabanlagen, aber etwas in der Unübersichtlichkeit und Rauheit der Landschaft sperrt sich gegen Vereinnahmung. Und die Menschen dort?

Wer die Gesichter in den großartig bemalten Gräbern in Tarquinia mit den heute lebenden Menschen im Etruskerland vergleicht, kann darin eine Ähnlichkeit entdecken, die ahnen lässt, wie sich das geheimnisvolle Verschwinden des etruskischen Volkes erklären könnte: durch eine erfolgreiche Vermischung mit den ansässigen Volksstämmen, vor allem den siegreichen Römern, durch eine Integration, die dennoch das Erbe bewahrt hat. Ein grober, etwas bäuerlicher Zug in den Gesichtern, der sich von der typisch italienischen Bellezza des Florentiners oder Römers durch charakterliche Prägnanz unterscheidet. Die grazilen Figuren finden sich auf den aus Gräbern geborgenen Vasen und Trinkgefäßen in Hülle und Fülle. Der griechischen Kunst nachempfunden, während die Skulpturen auf den Sarkophagen oft plump aussehen, sogar mit missmutigen Zügen und heruntergezogenen Mundwinkeln. Erstaunlich viele Pummelige, kein Wunder bei dem Luxusleben, das sie angeblich führten. Sie kannten natürlich wie wir jede Stimmung, nicht nur die heitere, lebenslustige, die ihnen immer nachgesagt wird.

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