Читать книгу Schaurige Geschichten aus Berlin. Die dunklen Geheimnisse der Stadt онлайн
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Es war der schwerste Brand in der Stadtgeschichte, und als man Valke zehn Jahre später endlich fing, tötete man ihn sofort. Damit nicht genug, man machte dem Toten formal den Prozess. Sein abgeschlagenes Haupt wurde auf dem Oderberger Tor in der heutigen Rathausstraße ausgestellt.
Zur Zeit der ersten Hohenzollern verschärfte sich der Widerspruch zwischen den die Städte beherrschenden Patriziern, dem »borgermeister und seinen ratmannen«, und den Handwerken, die endlich an der städtischen Selbstverwaltung beteiligt sein wollten. Die Situation gipfelte schließlich im sogenannten Berliner Unwillen von 1447/48.
1442 baten die Handwerker »ihren« Kurfürsten Friedrich Eisenzahn um Hilfe, was dem gerade recht kam. Er wollte die Privilegien der Städte Berlin und Cölln ohnehin beschneiden, löste kurzerhand die Verwaltung auf und ließ sich die Schlüssel der Stadttore aushändigen. Dann setzte er einen neuen Rat ein, in dem die Handwerker wesentlich vertreten waren. Dafür schränkte er die Rechte der Städte ein und forderte einen Bauplatz für die kurfürstliche Burg, zu der er am 31. Juli 1443 an der nördlichen Stadtbefestigung von Cölln den Grundstein legte. Doch während Friedrich in Pommern Krieg führte und ihn verlor, vereinigten sich Berlin und Cölln, zum Widerstand entschlossen. 1447/48 kam es zum bewaffneten Aufstand gegen den Kurfürsten. Die Bürger öffneten im Februar 1448 die Wehre des Mühlendamms und überschwemmten das kurfürstliche Baugelände. Sie entwaffneten Friedrichs Söldner, vertrieben seine Zöllner und Mühlenmeister und plünderten die kurfürstliche Kanzlei im Hohen Haus an der Klosterstraße.