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Plötzlich ruft Franz: »Ich bin oben bei euch!« Im nächsten Moment steht er auf unserem Tisch, ein Bein verfehlt nur knapp das Art-déco-Kännchen, dann greift er nach einer Metallstrebe, an der viele Glöckchen baumeln. Er hält sich daran fest und wir trauen unseren Augen nicht fängt an, wie Tarzan durch den Raum zu schwingen.

Seltsamerweise schweigen meine Eltern. Sie brüllen nicht los, sie rufen Franz nicht zur Räson, sie finden auch keinen Dreh, um der Situation noch irgendwie etwas Kühnkreativ-Anarchisches abzugewinnen. Sie schweigen. Sie sitzen einfach nur da und schauen zu. Falk und ich sehen uns unsicher an. Mein Bruder ärgert andere gern auf diese oder jene Weise, aber wenn es wirklich hart auf hart kommt, ist er sehr menschlich. Plötzlich fangen meine Mutter und mein Vater simultan an zu weinen. Sie sitzen drei Meter auseinander an unserem riesigen Tisch und fangen im selben Moment an zu weinen. Franz ruft »Hollaaaa! Hallloo!«, und schwingt mit höchstzufriedenem Gesicht durch unser Berliner Zimmer. Hier und da knallt er mit einem Bein gegen eine Vase oder einen Bilderrahmen. Ich höre es schon von der Decke her knacken. Er könnte jeden Moment mit der Installation zu Boden stürzen. Falk steht jetzt auf und legt einen Arm um unseren Vater. Ich greife nach der Hand meiner Mutter. Mein Vater legt seinen Kopf auf den Tisch und schluchzt.

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