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»Franz mein Name«, murmelt der Landstreicher jetzt, und reicht erst Falk, dann mir die Hand.

»Karl-Heinz«, sagt Falk verblüffte Gesichter meiner Eltern. Meine Mutter schüttelt missbilligend den Kopf und tut sich etwas Salat auf. Sie ist Falks ewige Clownerie ziemlich leid.

»Jana«, sage ich wahrheitsgetreu.

»Ist ja ’ne Riesenhütte hier!«, unser Gast hat sich trotz diverser Gesten meiner Eltern in diese Richtung noch nicht auf seinen Stuhl gesetzt, sondern blickt sich immer wieder erstaunt in dem riesigen Parkett-Zimmer mit hohen Wänden und stuckverzierter Decke ganz zu schweigen von den vielen Kunstwerken und Trödelobjekten um. Meinen Eltern ist diese Art von Aufmerksamkeit sichtlich unangenehm.

»Das Essen ist wirklich nichts Besonderes, aber ich hoffe, es schmeckt Ihnen«, fällt meiner Mutter ein, um die sichtliche Bewunderung des Gastes für ihr Domizil zu übergehen. Falk und ich werfen uns wieder einen amüsierten, aber im Grunde sehr wohlmeinenden Blick zu. Sie sind eben so, wie sie sind: Unsere Eltern haben es bis heute nicht verwunden, dass sie mittlerweile zu den Gutverdienern gehören. Das passt nicht in ihr Lebensbild, der Erfolg ihres Architekturbüros und obendrein der Galerien hat sie überrumpelt, sie haben von früh bis spät ein schlechtes Gewissen deshalb, obwohl sie noch nicht einmal auf die Idee kämen, die Steuer zu hinterziehen oder ihrer Putzfrau kein dickes Weihnachtsgeschenk zu geben. Mit unserem prolligen Hauswart berlinert mein Vater sogar immer, um nicht abgehoben zu wirken.

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