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»Und gab’s da auch Sprechenden Waschlappen als Hauptgericht?«, fragt Falk sanft. So sanft, dass meine Eltern erst mit ungefähr dreisekündiger Verzögerung erschrocken hochblicken. Franz beginnt jetzt breit zu grinsen. Dann steht er überraschend schnell auf, eilt auf Falk zu, umarmt ihn und küsst ihn links und rechts auf die Wange. Falk macht eine kurze ‚Okay, ist genug‘-signalisierende Handbewegung, die Franz beschämt oder gespielt beschämt zur Kenntnis nimmt; er geht wieder sehr langsam auf seinen Platz zurück. In diesem Moment geht ein wildes Geläute, Geklingel und Gerassel über ihm los. Der Luftstoß seiner plötzlichen Bewegungen hat die Installation des norwegischen Künstlers in Gang gesetzt.

Tiefe und helle Töne, metallisch und sehr weich klingende, abgehackte und lang gezogene durchweben die Luft, als wäre sie ein einziger riesiger Klangteppich.

Ich kenne das schon zu Genüge, und höre gar nicht mehr auf die immer neue Geräusch-Sinfonie, zu der die einzelnen Klänge verschmelzen.

Franz starrt mit offenem Mund an die Decke. Er dreht sich nun im Kreis, den Kopf hochgereckt. Dann hebt er die Hände und macht Schwimmbewegungen. Es ist eindeutig, dass er nicht ganz bei Trost ist, aber meine Eltern geben sich wie immer unbeirrt. »Wo ham Se denn dat gelernt?«, fragt mein Vater mit etwas schrillerer Stimme, als er vermutlich beabsichtigte. »Luftschwimmen«, murmelt Fritz. »Luftschwimmen, Luftschwimmen, Luftschwimmen. Erst Luftgitarre. Boooing! Dann Luftschwimmen. Dann Luftbeten. Zum Klettergerüst.«

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