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«Du warst damals ein kleines Mädchen, Neele. Was hätte er dir denn erzählen sollen?» Das war es, was ihr seitdem alle sagten. Aber in Neeles Augen war ihr Vater stets aufrichtig gewesen. «Neele, Kind, Aufrichtigkeit hat ihre Grenzen!», antworteten sie wieder im Chor, wenn sie das zu erklären versuchte. Doch Neele wollte das nicht hören. Natürlich war ihr klar, dass sich die Worte ihres Vaters an ein Kind gerichtet hatten, aber sie wusste auch, dass es die Worte ihres Vaters gewesen waren. Sollten die anderen sie doch für ein naives Mädchen halten! Sie wollte wissen, wer ihrem Vater das angetan hatte, wer ihn belasten wollte. Punktum!

Bei einer dieser scheußlichen Familienfeiern hatte sie einen Bekannten der Eltern ihres Freundes Tino kennengelernt, Rainer Voß, der bei der Berliner Polizei Dienst tat. Zu Tinos Eltern hatte sie seit Jahren ein enges Verhältnis. Sie war öfter bei ihnen, selbst wenn Tino nicht dabei war, was in den letzten Jahren, seit er zum BWL-Studium nach Freiburg gegangen war und anschließend eine Tätigkeit in Hamburg aufgenommen hatte, häufiger vorkam. Neele und Tino hatten sich als Teenager kennengelernt. Er hatte eine Nachbarschule besucht, und Neele hatte von Anfang an nur Augen für ihn gehabt. Bald waren sie ein Paar geworden. Selbst seine Eltern und ihre Mutter hatten sich beinahe angefreundet. Doch seit Beginn des Studiums hatte er sich verändert und schien ein anderes Leben zu führen, eines, in dem nur noch wenig Platz für sie war und an dem er sie kaum noch teilhaben ließ. Am meisten schmerzte sie, dass er ihr gegenüber so tat, als wäre alles wie eh und je.

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