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Nina!, schoss es mit durch den Kopf. Nina! Doch es war zu schön. So schön, dass ich jeden Moment erwartete, dass Neele mich plötzlich von sich stoßen und sich für ihren ­Moment der Schwäche entschuldigen würde. Ihre Lippen öffneten sich.

Nach einer gefühlten halben Stunde sahen wir uns in die Augen. War das nicht zu gut, um wahr zu sein? Ein Kuss muss schließlich nichts bedeuten. Neele konnte sich immer noch anders entscheiden. Doch was war mit Nina? Ich presste die Handflächen gegen meinen Kopf. Was war mit Nina?

Neele van Lenk

Neele hatte unruhig geschlafen. Früh verließ sie das Haus und ging im Park des Schlosses Charlottenburg spazieren, bevor sie auf ein Café zusteuerte. Kein Platz war besetzt, und doch legte die junge Bedienung ihre Zeitung nur missmutig beiseite, als Neele den Raum betrat. Die sah sich um und schüttelte den Kopf. Eigentlich hatte man hier den schönsten Blick auf das herrschaftliche Anwesen, doch der wurde durch Plastikpalmen verstellt. Sie nahm an einem Tisch Platz, legte ihre Handtasche auf den Nachbarstuhl und wartete. Pünktlichkeit war ein Charakterzug, den Neele sehr schätzte.

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