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Der nächste Besucher an diesem Vormittag war sein Parteifreund Heinrich Nobitz von der DNVP. Die Deutschnationale Volkspartei war die führende nationalkonservative Partei in der Weimarer Republik und stand für Nationalismus, Antisemitismus und alles Konservative und Völkische. Gern hätte man den Kaiser zurückgeholt, und 1920 hatte man den Kapp-Putsch unterstützt.

Bei einer Tasse Kaffee sprach man über verschiedene politische Themen wie den Dawes-Plan und das neue Reichsbankgesetz, vor allem aber über Adolf Hitler, der nach seinem gescheiterten Putsch vom 8. November 1923 nun in der Landsberger Festung wegen Hochverrats einsaß.

«Erst soll er schwere Depressionen gehabt haben und überzeugt gewesen sein, dass man ihn erschießen würde», erzählte Nobitz.

«Nun aber geht es ihm blendend, denn der Gefängnisdirektor Otto Leybold hegt große Sympathien für ihn, und Landsberg soll einem Hotelaufenthalt ähneln. Unter der Hakenkreuzfahne sitzt man, isst und trinkt, feiert und schmiedet Zukunftspläne. Besuch kann Hitler auch ohne weiteres und jederzeit empfangen, und da gewesen sind schon Ernst Röhm, Erich Ludendorff und Julius Streicher.»

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