Читать книгу Tatort Heuriger. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
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Man weiß es nicht.
Ich weiß es nicht.
Und dann schmettern die Touristen aus Deutschland, ja, genau, die Piefke, ihre Sauflieder in den Himmel, dass einem der Schauder den Rücken hinabläuft.
Nein, das tut es nicht, wie auch, ich habe ja keinen Rücken mehr. Keine Ahnung, wo mein Rücken geblieben ist. Schon seltsam, sein Leben lang ist man ein ganzer Körper, und dann, wenn plötzlich nur mehr der Kopf übrig ist, spricht man von sich doch immer noch als von etwas Ganzem. So, als wäre der Rest nicht wichtig gewesen. Aber vielleicht war der Rest ja auch nicht wichtig. Rücken, wozu? Um Rückenschmerzen zu haben? Und dieses ewige Rumgeeiere, man müsse Rückgrat haben. Nein, muss man nicht. Köpfchen muss man haben, darauf kommt es an. Und ohne Nieren, die Steine ansetzen, oder Leber, die fett wird, oder Herz, das entweder zu schnell oder zu langsam oder gar nicht schlägt, lebt es sich ganz gut. Außer natürlich … Geht es doch ganz gut.
Wenn ich allerdings Hände hätte, die an Armen wären, könnte ich mir das Salz aus dem Mund schaufeln und schreien, die Trunkenbolde da draußen sollten doch endlich ihre Klappe halten. Da freut man sich, dass man nicht in einem dieser unsäglichen Touristenheurigen in Grinzing gelandet ist, und was passiert? Der Geheimtipp aus dem Achtzehnten wird plötzlich entdeckt. Von wem? Von allen. Wahrscheinlich fühlt sich mal wieder einer dieser unaufgefordert fleißigen Reiseführerautoren gemüßigt, den lieben Gästen aus aller Herren Länder die bisher unentdeckten Seiten Wiens aufzuschwatzen. Und schon rennen sie hin, die braven Touristen, denn sie wollen ja immer das Exklusive und wissen dabei nicht, dass es gerade dadurch jede Exklusivität verliert. Und die Einheimischen flüchten. Zum nächsten Geheimtipp, den sie nur unter der Hand weitergeben, bis …