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Richtig, Salz.

Salz, Salz, Salz.

Wäre ich ein Kumpan von vor zweitausend Jahren, ich wär reich.

Hätte aber auch nichts mehr von meinem Reichtum.

Außer dass ich mich konserviere.

In Salz eingelegt.

Gepökelt.

Heißt pökeln in Salz einlegen?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß es nicht mehr.

Dabei wusste ich so was mal. Solche Dinge wusste ich. Ich vergesse in letzter Zeit recht viel, mir schwindet der Verstand, möchte man fast sagen. Plötzlich weiß ich nicht mehr, was der Fachbegriff für »in Salz einlegen« ist. Kommt auch nicht mehr zurück. Was einmal verloren ist, ist weg.

So scheint es.

Wie ich.

Aber wissen Sie, was der Witz ist?

Nein, nicht dass ich Sie anspreche, obwohl Sie mich gar nicht hören können, nein. Dass ich in Salz eingelegt wurde, damit ich mich besser halte. Damit ich nicht verfaule.

Und warum soll ich nicht verfaulen?

Damit ich nicht stinke, so einfach ist das, denn das Fass, in dem ich mich befinde, steht eigentlich ganz idyllisch – kann man nichts sagen, da hätte ich es schlimmer treffen können – als dekorativer Stehtisch im Schatten einer uralten und windschiefen Akazie im Hof eines Wiener Heurigen. Kennen Sie Pötzleinsdorf? Da gibt es einen Heurigen, Pötzleinsdorfer Straße, den Heurigen Pötzleinsdorf, sehr nett, kann man nichts sagen, noch so einer vom alten Schlag, einer, der sich noch nicht dem Massentourismus mit Pseudo-Biedermeier-Nostalgie anbiedert. Und da ja jetzt so langsam die Schanigartensaison starten dürfte, darf ich natürlich nicht stinken in meinem Fass, wo doch direkt daneben der Wein die Kehlen hinuntergeschüttet und die Sonne genossen wird, von der ich wohl kaum was mitbekommen werde, ich sehe sie ja nicht. Ob sich mein Salz dazu erwärmen wird, sich für mich zu erwärmen?

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