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Nun endlich bemerkte sie aus den Augenwinkeln auch den Schatten. Der Wagen der alten Dame rollte im Retourgang langsam in ihre Richtung. Instinktiv drückte sie sich eng an den Stamm der Platane. Die eben noch verspürte ­Euphorie wich wachsender Panik. Wie ein von der Schlange hypnotisiertes Kaninchen starrte sie auf die schwarze Nummerntafel. Das Auto näherte sich ihr im Zeitlupentempo. Immer noch kauerte sie unbeweglich neben dem Baum. Die Auspuffgase machten sich mit einem Kratzen in ihrer Kehle bemerkbar. Sie spürte die Vibration, die das dumpfe Brummen des Motors auf ihrer Haut hinterließ. Unfähig, sich zu wehren, erwartete sie das Unausweichliche. Dann kam der Wagen zum Stehen. Das Brummen des Motors erschien ihr mit einem Mal beruhigend. Sie schluchzte auf, konnte ihr Glück kaum fassen. Manchmal war das Leben eben doch gerecht.

Ihre Knie zitterten. Als sie versuchte, sich aufzurichten, versagten ihr die Beine den Dienst. Sie sah das grinsende Gesicht ihres Mannes vor sich. Plötzlich sprang der Mercedes mit einem Satz nach hinten, wie ein Raubtier, das seine Beute anfällt. Als das kalte Blech der Stoßstange ihre Wange berührte, schüttete ihr Körper Endorphine aus. Vom Bersten ihres Schädels, der gegen die Ausbuchtung am Stamm gedrückt wurde, nahm sie nichts mehr wahr.

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