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„Das ist meine Meditation“, erklärt sie, während sie sich ans Steuerrad stellt und mir sanftmütig zulächelt, die Krempe ihres Hutes wirft einen leichten Schatten auf Gesicht, Hals und Dekolleté.

Der Loire-Radweg stattet charmanten Orten wie Saumur, dessen Schloss aus dem 14. Jahrhundert hoch über dem Fluss thront, genauso einen Besuch ab wie Souzay-Champigny, einer Gemeinde sechs Kilometer östlich von Saumur. Souzay verfügt über ein Netz von unterirdischen Straßen, die bereits im 11. Jahrhundert in den Stein geschlagen worden sind, die Einkaufsstraße mit Geschäften in den einzelnen Höhlen wurde sogar noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts genutzt. Die Wegführung beeindruckt mich so sehr, dass ich meinen Fidibus schiebe, was zudem meine Beinmuskeln schont. Der recht steile Radweg geleitet mich zunächst durch eine Öffnung direkt in den Felsen, der sich in einem Bogen über mich spannt. Das Gestein, was an arglos zerknülltes Papier erinnert, erstreckt sich nicht durchgängig über den Weg, sodass das Tageslicht noch immer eine Chance hat, sich zu zeigen. Ich gehe an zugemauerten Eingängen vorbei und kann die einstmals hier ansässigen Geschäfte erahnen. Dann, entlang einer mit Efeu bewachsenen Mauer, verläuft der schmale Weg wieder ganz unter freiem Himmel. Wenig später wird es dann aber doch noch einmal recht dunkel, und einige in den Boden eingelassene Strahler müssen für Helligkeit sorgen. Es sind nicht nur die schattigen, teils recht finsteren Wegstücke, die mich begeistern, sondern auch das Flair des Ortes. Ich begegne hier niemandem, fühle mich aber dennoch gut aufgehoben, vor allem zwischen hellen Steinhäusern, von deren Mauern üppiges Grün mit roten Blüten fällt.

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