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Um nicht dem Weihnachtsblues zu verfallen, hatte Isabella ihre beiden einzigen Freunde eingeladen, den Heiligen Abend mit ihr zu verbringen. Brigit und Philip waren ihre »ambulante Familie«, ein Begriff, den die leider längst verstorbene großartige österreichische Schriftstellerin Elfriede Gerstl einst für ihre Freunde geprägt hatte.

Am späten Vormittag, als der Trubel am Naschmarkt am schlimmsten war, brach Isabella zu ihrer Einkaufstour auf. Sie kaufte und bezahlte brav die Zitronen, Paradeiser und ein Basilikumstöckl bei einem Obst- und Gemüsestand. Die Delikatessen in den sauteuren Läden ließ sie einfach in den tiefen Taschen ihres langen Wintermantels verschwinden. Sie wusste nicht genau, was sie eingesteckt hatte, da sie ihre Lesebrille zuhause vergessen hatte. Aber all die Gläser mit Gänseleber, Entenpastete, Wachteleiern oder Trüffeln sahen gleich appetitlich aus.

Alte Frauen sind unsichtbar. Auf dieses Klischee war Verlass. Keine der jungen, schicken Verkäuferinnen hatte ihr auch nur die geringste Beachtung geschenkt, als sie diese Köstlichkeiten mitgehen ließ.

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