Читать книгу Tatort Gemeindebau. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
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Na, wie ich mir das so denk – na, wart einmal, lass mich doch erst einmal ausreden –, geh ich, ohne dass ich’s merk, wieder aus der Wohnung raus. Ja, ich weiß auch nicht, irgendwas muss mich aufgschreckt haben. Irgendwas hab ich g’hört. Und tatsächlich, da war ein Geräusch. Von unten ist’s kommen, so Richtung Waschküche. Ich hab mir noch denkt, das wird ja nicht schon wieder der Bösel sein, der wird doch ned schon in aller Früh die Svetlana pempern, weißt eh, die vom Stadtgartenamt, die da alle Ewigkeit einmal nach unseren Blumenbeeteln schaut. Aber nein, orgiastisch hat das ned geklungen, eher nach Weinen.
Na, mir war schon ein wengerl anders, aber weißt eh, die Neugier, die ist ein Hund. Also bin ich runter. Ja, eh ganz vorsichtig, i bin ja ned blöd oder so. Na, und wie ich da so um die Ecken lins, seh ich den Buben vom Feiler im hintersten Winkel hocken und heulen wie den sprichwörtlichen Schlosshund. Na servas, hab ich mir denkt, und eh gleich alles gwusst.
Na sicher war er’s! Na, wenn ich dir’s sag! Da hat’s ned einmal das Geständnis braucht, des hast dem angesehen, zehn Kilometer gegen den Wind. … Warum er den Neger …? Na, wegen die Drogen! Ahaha, sein Dealer? Na, aber überhaupt ned! Ganz anders war des! Der Feilerbua hat ja sofort, wie er mich gsehn hat, gsungen wie ein Lercherl. Ich glaub, der hat einfach wen zum Reden braucht, und da bin ich ihm grad recht kommen. Also hat er mir alles derzählt. Dass ihn der Nkonkwo derwischt hat beim Haschischrauchen. Und der Nkonkwo, weißt, der war wirklich eine Art Diplomat, der war nämlich bei dieser Antidrogenbehörde da in der UNO-City, und so ist der quasi schon von Berufs wegen total in Saft gangen und hat gsagt, er zeigt den Feilerbuben an. Na, und da hat der Feilerbub natürlich eine Mordstrumm Angst kriegt. Die ganze Nacht hat er ned schlafen können, und gleich in der Früh ist er noch einmal hin zum Nkonkwo und wollt ihn überreden, dass er auf die Anzeige verzichtet. Er würd auch nie wieder gifteln, wollt er ihm noch sagen. Und sogar einen von diese Riesenfeiteln von seinem Vater, wie sagt man, Dolch, genau, hat er mitbracht. Den wollt er dem Nkonkwo schenken. So quasi als Entschuldigung. Aber offenbar ist der dadurch erst recht narrisch worden und hat gmeint, jetzt warat des ned nur Drogenmissbrauch, sondern Bestechung aa noch. Na und stechen war das Stichwort. Also hat ihn der Feilerbub abgstochen in seiner Panik. Und drum ist er, wie ich ihn gfunden hab, heulend in der Ecken gsessen.