Читать книгу Tatort Gemeindebau. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
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Anders? Was soll da bitte heute anders sein? Nur weil die Neuen halt aus anderen Ländern kommen, geh bitte! Der Bösel, der Trottel, der is ein Stoasteirer. Des is aa ein anderes Land. Und verstehen tut man den mit seinem ewigen »Woul, woul« genauso wenig wie den Kümmeltürken im zweiten Stock. Ja, der ist schon ein wengerl streng, stimmt schon. Aber er weiß, was sich g’hört. Und immer ordentlich. Bitte, ja, die Sevgi, die was seine Frau ist, die hat er ein bisserl sehr an der kurzen Leine. Aber wenn er’s wieder einmal übertreibt, dann geh ich hin zu ihm und sag Mustapha, so geht das nicht. Du bist nimmer in Ankara, also reiß dich gfälligst zusammen. Das ärgert ihn dann immer maßlos, weil er ja erstens aus Istanbul ist und zweitens Hassan heißt. Aber ein bissi ein Häkel muss sein, sonst könnten wir ja gleich alle in die Grube fahren. Na, aber sonst ist der Hassan eine harbe Haut. Trinkt Alkohol, pfeift auf die Moschee und ist total fußballnarrisch. Gut, mit dem Schnitzel hat er’s nicht so, aber wenn er sagt, das hat bei ihm nix mit der Religion zu tun, es schmeckt ihm nur einfach nicht, bitte, dann glaub ich ihm das. Na und die Kinder, die sind total brav, bitte. Da könnten sich die österreichischen Fratzen ein Beispiel nehmen. Die Gschrappen von der Naderer zum Beispiel. Die glauben, sie können da im Hof mit ihrem gschissenen … pardon, mit ihrem Scheiß-Skateboard umadum tun. Aber ned mit mir! So schnell können die gar nicht schauen, was das konfisziert ist. Und wenn die Naderer dann ihr Pappn aufmacht, na mehr braucht die ned. Da sieht s’ einmal, was es heißt, Hausmeister zu sein. Aber immer noch, gell!