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Also, was wollen S’ wissen? Sagen S’ jetzt ned, Sie machen schon wieder so eine depperte Dokumentation über die Freaks im Gemeindebau, weil für so etwas bin ich nicht zu haben, dass das gleich einmal klar ist! Bitte, es stimmt schon, dass der Gemeindebau auch nimmer ist, was er einmal war, aber solchene Trottel, wie ihr Fernseh-Fuzzis immer aus uns macht, simma auch wieder nicht. Und als Hausmeister, bitte schön, hat man eine Verantwortung. Immer noch! Auch wenn’s nicht mehr so ist, wie’s früher einmal war.

Früher war man als Hausmeister ja eine Respektsperson, bitte schön. Da hat der ganze Bau auf einen g’hört. Mein lieber Schwan, wenn ich beim Fenster außegschaut hab und nur kurz gschrien hab, eine Ruh is, dann war’s da still wie am Friedhof um Mitternacht. Und genau so g’hört es sich auch! Und wir haben nur astreine Mieter g’habt! Alles Mechaniker, Maurer, Tischler, Elektriker, Installateure! Ned solche windigen Gestalten wie heute, wo du keine Ahnung hast, was die eigentlich machen. So Programmierer, PR-Heinis oder Softwehrentwickler. Ich mein, was soll das überhaupt sein, eine Softwehr, ned wahr! Na ja, früher, da hat man halt noch ehrliches Geld mit ehrlicher Arbeit verdient, drum waren wir früher auch ned so im Oasch daheim wie heute. Mit die ganzen Banken und so, wissen S’ eh, Krise, sag ich nur. Früher war eine Bank eine Sparkassa. Da hat man einen Zehner einzahlt oder auch einen Zwanziger, und die haben das auf ein Sparbuch tan, und wenn man’s braucht hat, dann haben sie es einem wiedergegeben. Da wär keiner auf die Idee gekommen, das als Spielgeld für irgendwelche halbseidenen Gschichten zu nehmen. Aber gut, damals haben die Banken ja auch noch uns g’hört und ned wir den Banken. Das ist ja erst alles mit dem depperten Neoliberalis … was? Ah so, die Kamera rennt schon. Na, warum sagen S’ denn das nicht gleich! Warten S’, bin ich überhaupt gscheit frisiert? Ned, dass mir da irgendwo eine Meschen weghängt oder so. … Gut? Gut! Also, als Hausmeister hat man damals ja noch den Zins kassiert, ned wahr. Da sind die Mieter am Ultimo kommen und haben das Geld bar bei mir auf den Tisch legen müssen. Und da hat’s so ein kleines Zinsbüchl geben, und in das hab ich dann den Empfang quittiert. Stellen S’ Ihnen vor, ich hätt mich da einmal verzählt oder so etwas, der Hausinspektor hätt mir den Kopf abgrissen. Da hätt ich dann schön ausgschaut, mit die ganzen Kabeln, die da dann aus dem Hals außestehn, ned wahr! … Ah, das finden S’ ned lustig? Na gut, ich find auch viel ned lustig. Immer weniger eigentlich. Wenn ich allein schon bei unserer Hauswand heute raufschau, da seh ich diese ganzen depperten Sat-Schüsseln überall hängen. Echt abstoßend, sag ich Ihnen. Das hat ja alles kein Gsicht mehr, aber bitte, allerweil, das wär unsere einzige Sorg. Na wurscht. Jedenfalls hab ich immer in der Nacht vorm Ersten zigtausende Schilling bei mir im Brotladl liegen g’habt. Das war eine unvorstellbar hohe Summe damals. Andere wären da in Versuchung kommen. Aber bei mir hat’s nix geben! Als Hausmeister ist man quasi eine Amtsperson. Und eine Amtsperson, die ist unbestechlich. Also damals halt. Heut, na, das wissen S’ ja eh selber. … Aber egal. Was auch immens wichtig war, das waren die Waschmarken! … Ja, ja! Damals hast ned so einfach in die Waschküche runtergehen können und dein Zeug in die Trommel stopfen! Da hat Ordnung geherrscht, mein lieber Herr! Ich hab einen ganz genauen Plan g’habt, wer wann dran war. Und der hat sich dann pflichtschuldigst bei mir den Schlüssel zur Waschküche abholen dürfen und Waschmarken kaufen dürfen. Je nachdem, für was er es halt gebraucht hat. Unterwäsch oder so, das geht ja schnell, gell, da brauchst höchstens eine. Also Waschmarke, mein ich jetzt. Aber wennst deine Bettwäsch gwaschen hast oder, was weiß ich, Frühjahrsputz halt, da hast mitunter auch zwei oder sogar drei braucht. Na ja, jedenfalls hab ich darüber natürlich auch ganz genau Buch führen müssen.

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