Читать книгу Tatort Gemeindebau. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
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Was? Ob das jetzt anders ist? Ja schon! Aber ned, wie Sie das jetzt vielleicht hören wollen. Ich kenn euch ja, euch Fernseh-Pülcher. Ihr dreht die Sachen immer gern so, wie ihr sie haben wollt. Aber das sag ich Ihnen gleich: dass es nimmer so ist, wie’s einmal war, das hat nix damit zu tun, dass da jetzt Türken und Jugos und Perser und, was weiß ich, Murlis wohnen. Das ist da ein Gemeindebau. Da hat’s immer schon alle Farben gspielt, bildlich gesprochen! Als ich da im Neunundsiebzigerjahr den Posten antreten hab, da hat’s oben im ersten Stock die Marek geben. Die hat immer noch böhmakelt wie der Maxi Böhm. Die Neziba von der Siemerstiegn, a so eine Kanaille. Gelt. Und der Swetoslawski, das war ein waschechter Pole. Der ist ein Jahr später kommen, direkt aus Krakau oder wo. Der ist damals abpascht wegen dem Kriegsrecht und so, was die g’habt haben in Polen droben. Der Swetoslawski, jöh, der war lustig. So einen Schnurrbart hat der g’habt. So einen, aber wirklich! Und ganz verwoahdagelt hat er Deutsch gredet. Ich komm siebene, wegen Wasch. Na und erst der Spasojević. Der hätt der Hausmeister sein sollen, sag ich Ihnen. War zwar aus einem Ort, den keiner aussprechen hat können, Wrschatz oder so, aber der war ein echtes Genie. Der hat alles reparieren können, vom Klo bis zum Automotor. Und wenn bei uns auf der Stiege einmal eine Glühbirn ausgfallen ist, dann hat die der Spasojević schon auf eigene Regie austauscht g’habt, bevor ich’s überhaupt gmerkt hab. Und von der Marek, die schon seit 1924 da gwohnt hat, hab ich gwusst, dass früher da auch noch Ukrainer und Rumänen, Slowaken und Juden und was weiß ich noch alles da gegeben hat. Also wir im Gemeindebau, wir waren immer schon eine kleine UNO, gell!