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Wie Noreen war auch June Witwe geworden, als Robert noch ein ganz kleiner Junge war, und für die beiden Männer, mit denen sie seither eine Beziehung aufzubauen versucht hatte, war das Leben durch ihren Sohn schier unerträglich geworden. Sie hatte auch aufgehört, Robert gegenüber anderen Leuten zu verteidigen. In der Vergangenheit hatte sie das oft getan. Sie hatte geglaubt, damit im Recht zu sein. Jetzt nicht mehr. Schließlich konnte sie nicht unendlich oft immer wieder behaupten, dass ihr hartnäckig delinquenter Sohn im Grunde ein guter Junge sei. Er war kein guter Junge. Seit sie die Erkenntnis, was für einer er war, akzeptiert hatte, war sie für June zu dem Albtraum geworden, aus dem sie nie wieder zu erwachen fürchtete. Ihr Sohn war ein grauenhafter Mensch, der sich offenbar um nichts und niemanden scherte. Sie hatte versagt. So sah sie das.

Das eine oder andere Mal, wenn Noreen vormittags auf eine Tasse Kaffee vorbeigekommen war, hatte June ein altes Fotoalbum aus der Schublade im Wohnzimmer genommen und ihrer Freundin Bilder von dem kleinen Bobby gezeigt, im Garten oder mit seinem Vater auf dem Spielplatz gleich gegenüber von ihrem Haus auf der anderen Straßenseite. Einige waren am Meer entstanden und zeigten ihn, wie er neben seiner Mutter auf einer Decke saß und mit einer Plastikschippe in die Kamera winkte oder wie er in den seichten Wellen am Ufer planschte. Selbstbewusst, begeistert und unschuldig sah er aus auf all jenen Bildern. Wenn Noreen an das abgemagerte Gespenst dachte, das heute den lieben langen Tag vor dem Fernseher herumfläzte oder in gebückter Haltung durch die Straßen von Lipsham streifte, kam es ihr so vor, als hätten diese beiden Menschen überhaupt nichts miteinander zu tun.

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