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»Kann ich Ihr Büro hier für die Befragung benutzen?«, fragte Reisinger. Neusche nickte.

Adele Schuster war völlig eingeschüchtert. Den Tränen nah, beteuerte sie immer wieder, dass die Bahn doch leer gewesen sei, als sie sie am Mittwochabend verlassen habe. Reisinger versuchte sie zu beruhigen. Sie stehe doch nicht unter Mordverdacht, das sei hier nur eine Befragung als Zeugin. Aber der Schuss ging nach hinten los. »Mordverdacht«, wiederholte Adele Schuster ängstlich. »Mein Gott, das gibt’s doch nur im Fernsehen, beim ›Tatort‹, doch nicht bei uns. Tun Sie mich jetze verhaften?«

Reisinger fuhr sich genervt durch die braunen Haare. »Nein!«, sagte er laut und deutlich. Adele zuckte zusammen.

»Jetzt regen Sie sich nicht so auf und sagen Sie mir genau, wie diese letzte Fahrt am Mittwochabend abgelaufen ist.« Adele Schuster schnäuzte sich kräftig die Nase, straffte den Oberkörper, wischte sich die blonden Haare aus der Stirn und begann nochmals, den Mittwochabend zu rekapitulieren: Wie sie nach der halben Stunde Wartezeit am Lichtenhainer Wasserfall die Fahrscheine von sechs Fahrgästen kontrolliert und zwei Fahrscheine verkauft habe. Wie sie dann losgefahren sei und sich gewundert habe, dass an der nächsten Station, am Beuthenfall, tatsächlich wieder jemand ausgestiegen sei. Wie sie dann auf halber Strecke noch einmal am Forsthaus und dann nur noch am Stadtpark gehalten habe, wo die letzten Fahrgäste ausgestiegen wären.

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