Читать книгу Kopflos in Dresden онлайн
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»Vielleicht«, gab sie schnippisch zurück. Längst bereute sie, dass sie die neugierige Kollegin in ihre ausdauernde Partnersuche im Internet eingeweiht und ihr obendrein auch noch Details über ihre bisherigen Bekanntschaften und amourösen Erfahrungen anvertraut hatte. Zu spät hatte sie bemerkt, dass Marion Kärcher ihr nicht wohlgesinnt war und ihr ihr gutes Aussehen und die vielen Verabredungen neidete. In einigen Jahren wird diese blöde Ziege eine alte, verbitterte Trockenpflaume sein, dachte Linda wütend und blickte auf die Uhr in der Taskleiste des Bildschirms. Noch fünfzehn Minuten bis zur Mittagspause, dann würde sie endlich nachsehen können, ob sich wieder ein »Match« ergeben hatte.
Sie blies eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und fuhr mit beiden Händen durch ihr langes Haar. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihren Körper. Seit sie sich bei New-Love angemeldet hatte, konnte sie sich vor Angeboten kaum retten. Allerdings – das musste sie zugeben – war die Mehrzahl der Kontakte, die sich zunächst als durchaus vielversprechend dargestellt hatten, fast ausnahmslos in einer Enttäuschung gemündet. Der Unterschied zwischen den virtuellen Profilen und der hässlichen Wirklichkeit hatte sich immer wieder als zu groß erwiesen.