Читать книгу Kopflos in Dresden онлайн
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Diese verflixten Kerle, dachte sie. Die tickten irgendwie auch nicht ganz richtig. War die Beute zu leicht zu haben, verloren sie sehr schnell das Interesse. Offenbar betrachteten sie eine Frau nur so lange als anziehend, solange das Objekt ihrer Begierde nicht nachgab.
Linda fand es ausgesprochen kompliziert, die richtige Balance zu finden, dieses Spiel zwischen Anziehung und Zurückweisung, Nachgeben und Verweigern auszutarieren. Es war sehr anstrengend, es mitzuspielen und das Interesse der Männer aufrechtzuerhalten. Dabei hatte sie am eigenen Leib erfahren, dass nichts die Männer so sehr anstachelte, wie wenn man sich zwei Wochen lang nicht meldete und seine Mails einfach nicht beantwortete, obwohl das Gegenüber sehen konnte, dass man online war. Das weckte ihren Jagdinstinkt und Ehrgeiz.
Eine Frau, die einen Mann mit offenen Armen empfing und ihm so signalisierte, jederzeit verfügbar zu sein, stand auf verlorenem Posten. Daher war Linda fest entschlossen, ihre Strategie zu ändern und sich an die Regeln zu halten, die sie an einem Abend vor zwei Wochen mit einem Glas Weißwein in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand aufgestellt hatte.