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Gewöhnlich teilte Ferdinand sich das Zimmer mit einem anderen Lieutenant. Der, ein schweigsamer und nicht besonders heller junger Mann namens Alfons von Zwiewitz, hatte gerade Sonderurlaub und weilte in seiner oberschlesischen Heimat, da sein Vater im Sterben lag. So hatte Ferdinand die Bude für sich allein und konnte sich ausbreiten. Er legte das Bündel auf den Tisch und breitete das Textil aus. Einzelne Stofffetzen brachen sogleich aus dem Überzieher. Ferdinand legte die Pickelhaube, welche die Witterung gut überstanden hatte, zur Seite und wandte sich den Resten des Waffenrocks zu. Die Platte reichte für den modrigen Stoff kaum aus, also stapelte er die Stücke, die zu zerfallen drohten, am Rand. Doch auch beim Rest waren Farbe und Form kaum auszumachen. Nicht einmal die Waffengattung konnte er anhand der Schulterklappen identifizieren. Wie sollte er da Rückschlüsse auf den ehemaligen Träger des Kleidungsstücks ziehen?

Ferdinand zog den Schemel herbei und setzte sich. Der Stoff auf dem Tisch sah aus wie direkt aus dem Komposthaufen gezogen. Genauso roch es inzwischen in der gesamten Stube. Abgesehen von dem Helm und dem zerfallenden Waffenrock, hatte Ferdinand keinerlei Hinweise darauf, wessen Leichnam in der Hecke an der Oderaue lag und vor sich hin verweste. Offenbar handelte es sich um einen Soldaten Seiner Majestät. Doch davon gab es allein in Breslau Tausende. Möglicherweise hatte der Mann auch gar nicht in Breslau gewohnt, sondern war zu Besuch in der Stadt gewesen. Wo sollte Ferdinand unter diesen Umständen mit seinen Nachforschungen anfangen? Vielleicht führten diese Gedanken aber auch zu weit, und es war am besten, er suchte die Lösung weiterhin vor sich auf dem Tisch, auch wenn sie in einem Haufen Kleidung steckte, der seinerseits einen ziemlich aufgelösten Eindruck machte. Ferdinand musste bei dem Gedanken schmunzeln, dass sich die Lösung gerade vor seinen Augen auflöste. Doch vielleicht wies das Wortspiel durch die innere Logik, die Grotesken so häufig innewohnte und den Scherz erst ermöglichte, auf etwas hin.

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