Читать книгу Au revoir, Tegel. Ein Kappe-Krimi (Es geschah in Berlin 1974) онлайн
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«Die sin alle im Intershop», wispert der Mann. «Ham neujerdings urst ville Westjeld inne Tasche. ’ne Postmaschine vonne Amis is wohl nachts bei de Russen auf ’m Truppenübungsplatz Döberitz abjeschmiert, mit jede Menge D-Mark im Jepäck!»
Kappe staunt gebührend. Von diesem Sterntaler-Märchen hat er noch nie gehört. Aber die Geschichten, die sich die Menschen zusammenfantasieren, gleichen sich doch auf der ganzen Welt.
Er geht noch kurz in den Intershop, um für seine Frau das Parfüm zu kaufen, Charlie von Revlon. Kappe mag den leichten Jasminduft. Er stellt sich vor, dass so Frauen riechen, die zu ihrem Glück keine Männer brauchen.
Die Schlange vor der Kasse ist lang. Der Mann vor ihm mit seiner militärischen Haltung und dem kurzgeschorenen weißblonden Haar sieht aus, wie Kappe sich einen Offizier der Volksarmee in Zivil vorstellt. Er schiebt einen randvollen Einkaufswagen. Alkohol, Zigaretten, Feinstrumpfhosen. Kappe hält etwas Abstand. Er sollte wieder eine Zeitung abonnieren. Auf dem Präsidium liegt ja immer nur der Berliner Blitz aus. Der Ostler an sich sei ein Bösewicht, will die konservative Boulevardpresse ihre Leser glauben machen. Das war schon bei Adenauer so, und das bleibt auch so. Ein klares Feindbild gibt noch dem tristesten Tag Struktur.