Читать книгу Au revoir, Tegel. Ein Kappe-Krimi (Es geschah in Berlin 1974) онлайн
7 страница из 13
Im Sommer 1973, nachdem Kappe den Kripo-II-Lehrgang beendet hatte und zum Kriminalkommissar zur Anstellung ernannt worden war, waren Sarah, Tabea und er aus der kleinen, günstigen Zwei-Zimmer-Neubauwohnung an der Lindauer Allee in Reinickendorf nach Charlottenburg umgezogen. Gehobener Polizeidienst beim Landeskriminalamt – das war schon was. Und da Kappe Akademiker ist, hatte die Behörde auf das normalerweise auf diese Ausbildung folgende Praktikum mit einer einjährigen Rotation in verschiedenen Dienststellen verzichtet. Er wurde zunächst beim Referat M, KI MII verwendet, das für Sittlichkeitsdelikte zuständig ist. Als Psychologe kamen ihm dort seine Kenntnisse in Gesprächsführung bei Vergewaltigungs- und Missbrauchsopfern zugute. Nach einer Anstandsfrist hatte er sich für die Mordkommission beworben. Seither sinniert Kappe darüber, ob das richtig war. So nahe am eigenen Vater, der bei der MK 1 nebenan sitzt. Ist er angekommen? Oder wäre er als klinischer Psychologe glücklicher? Nein. Ein Psychologe, der einen Patienten behandelt, wirkt immer nur auf diese eine Person. Ein Polizist, der einen Verbrecher verhaftet, wird zumindest bei Täter und Opfer wirksam. Das sind schon mal zwei.