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Sparwasser redet weiter, doch Kappe ist mit seinen Gedanken woanders. Fußball interessiert ihn nicht mehr. Früher ist er ab und an mit seinem Vater und seinem Großonkel ins Stadion gegangen. Aber er ist Jahrgang ’41, ein Kriegskind. Nichtigkeiten wie Sport regen ihn nicht mehr auf, seit er Familie hat. Politisch interessiert es ihn aber als West-Berliner, dass Paul Breitner mit Jürgen Sparwasser das Trikot getauscht hat. Es wäre schön, wenn sich die sportliche Entspannung auch in einem politischen Tauwetter niederschlagen würde. Diese harsche Belagerungsatmosphäre in West-Berlin frisst an Kappe. Auch dass man nicht mal eben zum Weihnachtsbaumschlagen ins Umland fahren kann. Er hofft, dass es nie wieder Krieg geben wird. Erst seitdem er sich bei der Kripo jeden Tag mit Gewalt konfrontiert sieht, begreift er, wie sehr ihn der Krieg geprägt hat.

Kappe klemmt sich die Thermoskanne zwischen die Knie, schraubt mit einer Hand den Deckel ab und trinkt sich eine angenehme Wärme ins Blut. In knapp vier Monaten ist Weihnachten. Wenn er über das Politische hinaus noch einen Wunsch frei hätte: Es wäre schön, wenn Sarah nicht jede Nachtschicht machen würde, die auf ihrem Dienstplan steht. Das zusätzliche Geld erleichtert einiges. Aber eigentlich brauchen sie es nur für die neue, große Wohnung. Drei Zimmer in Charlottenburg mit Balkon und Kinderzimmer, Wundtstraße 11, erster Stock. Gleich bei seinen Eltern um die Ecke.

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