Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Wie schnell dann alles gegangen war. Leo hielt inne, um sich geräuschvoll die Nase zu putzen. – Verdammte Kälte.
Erst Hanna, dann Onkel Ludwig. Von seinem Tod hatte Leo erst nach der Beerdigung erfahren. Zu der Zeit befand sie sich gerade auf einem Fortbildungsseminar auf der Insel Mainau. Das hatte sie dem Gartenbaubetrieb, der ihr kurzfristig gekündigt hatte, noch als Abfindung abtrotzen können.
Erst in Hamburg hatte Leo einen Anruf von Onkel Ludwigs Anwalt erhalten und die Unglücksgeschichte mit Hans, dem Raben, erfahren. Den geschraubten Worten des Testamentsvollstreckers hatte sie entnommen, dass es außer der Wohnung kaum etwas zu erben gab. Ludwig Hellers Reserven waren bis auf klägliche fünftausend Euro aufgebraucht. Ihre Gleichgültigkeit gegenüber dieser Mitteilung hatte den Mann ziemlich irritiert. Aber immerhin konnte sie die überfällige Miete und die aufgelaufenen Schulden bezahlen. Blieben noch dreitausendachthundert übrig. Leo fühlte sich eigentlich fast reich.
|39|Auf vertrackte Weise hing immer alles am Geld. Der Absturz aus dem Wohlstand hatte die Krankheit ihrer Mutter zum Ausbruch kommen lassen. Und das dramatische Augenrollen des Bankangestellten, der sich weigerte, Leos Kreditrahmen zu erhöhen, hatte letztlich dafür gesorgt, dass sie sich in Onkel Ludwigs Wohnung wiederfand. Mit allen Konsequenzen, die dazugehörten, wie toten Ratten und ebenso toten Antiquaren.