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Leo bog um die Ecke, stieg die letzten Stufen hoch und blieb am Ende der Treppe wie angewurzelt stehen.

|41|Was für eine Überraschung. Die Ratte des Tages.

Der kleine Kadaver lag hübsch drapiert an der Stelle der nicht mehr vorhandenen Fußmatte. Fehlte nur noch ein Apfelschnitz im offenen Maul und die Aufforderung, es sich schmecken zu lassen, unterschrieben mit einem Pfotenabdruck.

Zwei Minuten später klingelte Leo an Ostermanns Tür. Aufgeregtes Bellen brach los. Kaum öffnete sich die Tür einen Spaltbreit, versuchte die Bulldogge ihren Kopf hindurchzuzwängen. Ein Filzpantoffelfuß schob sie beiseite. Das Gesicht, das jetzt erschien, war stark gerötet, auf der Stirn glitzerten Schweißperlen. Leo beobachtete fasziniert, wie sich die Augen hinter den runden Brillengläsern plötzlich verengten, wie sich die rosige Haut in Falten legte und die Nasenflügel zu beben begannen. Hastig trat sie zurück, bevor sie die Druckwelle eines gewaltigen Niesers mit voller Wucht abbekam.

»Gesundheit.«

»Verzeihung – danke – ich meine …« Leos Nachbar blinzelte hektisch, bis er eine Brille hervorgefingert und aufgesetzt hatte. Paul Ostermann war ziemlich kurzsichtig, von kräftiger Statur, oberhalb der Ohren fast kahl und im Übrigen stark erkältet. Er hatte sich einen senfgelben Wollschal um den Hals gewickelt, meterlang, struppig befranst und vermutlich original siebziger Jahre. Unter dem weißen Saunabademantel zeichnete sich ein beachtliches Bäuchlein ab, das zu seinen runden Wangen passte.

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