Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Nichts zu wissen, bedeutete auch, sich keine Sorgen machen oder mit möglicherweise unangenehmen Zeitgenossen auseinandersetzen zu müssen. Sie hatte es versucht, immerhin. Jetzt konnte sie nach Hause fahren, die ganze Sache vergessen und endlich mal die Umzugskartons auspacken. Sie schlenderte zurück und suchte sich bei den beiden Töpferfrauen eine schöne Tonschale mit blauem Zickzackrand aus. Am Ende der Straße entdeckte sie den berühmten Bitterschnaps. Der musste auch mit, unbedingt. Sorgfältig verstaute sie ihre Schätze in den Packtaschen und warf noch einen Blick zurück. Es dämmerte, aber das kleine Dorf feierte unter der nebligen Haube munter weiter.
Leo würde noch einmal wiederkommen und sich das Museum ansehen. Schon allein, um diesem Kommissar keinen Anlass mehr zu abfälligen Bemerkungen über ihren Wissensstand zu geben. Und tiefer in ihr, mehr Ahnung als Wissen, gab es noch einen anderen Beweggrund. Irgendetwas war an Ludwigs letztem Abend vorgefallen, etwas, das ihn veranlasst hatte, sich zu betrinken. Leo hatte die Spur aufgenommen und würde keine Ruhe geben, bis sie Antworten auf ihre Fragen bekam.