Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Die Frau sah Katie ziemlich ähnlich, blickte auch in ihre Richtung, zeigte aber keine Reaktion – ganz im Gegensatz zu Leos näherer Umgebung, in der sich alle Köpfe umgewandt hatten. Einige lachten, die meisten musterten sie neugierig. Leo spürte, wie sie errötete, und setzte sich rasch. Die Frau war verschwunden.
Nachdenklich nippte Leo an ihrem Kaffee. Zwei Jahre waren eine lange Zeit. Sie hatte die Katie von damals in Erinnerung, mit blonden Locken und modisch gekleidet. Die Frau, die sie im ersten Moment für ihre Freundin gehalten hatte, musste viel älter sein. Ihr Haar war im Nacken zu einem strengen Knoten geschlungen. Alles in allem hatte Leo sie viel zu flüchtig wahrgenommen. Vielleicht hatte sie sich von einer vagen Ähnlichkeit in der Körperhaltung narren lassen oder von der leuchtenden Haarfarbe.
Sie versuchte sich wieder darauf zu konzentrieren, weshalb sie eigentlich hier war. Ludwig und die Notiz des toten Antiquars. |68|Wen sollte Onkel Ludwig hier treffen? Oder: Wer wollte ihn treffen? Eindringlich musterte Leo die Gesichter der Leute um sie herum und trank in ihrer Nervosität eine Tasse Kaffee nach der anderen, was nicht dazu beitrug, dass sie sich besser fühlte.