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»Mützen auf!« Das war die Erlösung für diesen Abend. Dachte Borowka, denn schon gab der Lagerälteste das Kommando: »Rechts und links um, im Gleichschritt marsch!«

Da betrat Herbert Bloh die Szene, einer der SS-Hauptscharführer. Ein schöner, ein schneidiger Mann. Weizenblond, mit der Figur eines Olympiakämpfers. Ein Gesicht, so scharf geschnitten und so ausdrucksvoll, wie es in den Babelsberger Studios nur wenige gab, und so intelligent, dass es allemal zum Professor an der Wehrtechnischen Fakultät der TU Berlin gereicht hätte. Wenn er denn gewollt hätte. Aber er wollte mehr, wie alle wussten.

Der Hauptscharführer griff in seine schwarze Uniform und zog einen kleinen weißen Zettel heraus, auf dem eine Häftlingsnummer stand.

»Durch übergroße Faulheit beim Arbeitseinsatz ist heute aufgefallen …«

Es war die Nummer von Ehrenfried Rebentisch. Dieser wurde noch eine Spur blasser, dann taumelte er in Richtung Bloh. Berthold litt mit Ehrenfried, und Berthold war zugleich auch froh, dass es nicht ihn getroffen hatte, sondern den anderen. Er wusste, dass es seine Menschenpflicht war, für den anderen zu kämpfen, und er wusste auch, dass sie ihn in die elektrischen Drähte treiben und erschießen würden, wenn sie von seinem Gesicht auch nur die geringste Erregung ablesen konnten, wenn er sich abwenden wollte. Also stand er da und befahl sich: Toter Käfer, steinernes Denkmal! Kein Mensch mehr sein, nur noch ein Ding ohne Leben und Gefühl.

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