Читать книгу Wie ein Tier. Der S-Bahn-Mörder. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Hitlerzeit онлайн
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Albert erschrak. Wie aufgebahrt lag seine Frau jetzt da. Er strich ihr mit den Fingerspitzen über Kinn, Lippen und Wangen.
»Lass mal, es wird schon wieder.«
»Ich hab Onkel Paul daliegen sehen, ganz verkohlt …« Ihr Lieblingsonkel war während eines Luftangriffs bei lebendigem Leibe verbrannt.
»Wir leben doch noch«, sagte Albert.
»Ja. Dann komm …« Es hatte so flehentlich geklungen, dass sie sich einen Ruck gab und ihn unter ihre Bettdecke zog.
Sie lagen eine Weile schweigend da, dann trieb es ihn zu einem neuen Versuch. Er fuhr mit seiner Hand sanft ihre Schenkel hinauf, um sie endlich wieder zu öffnen.
Doch Emmi presste sie zusammen. »Ich kann jetzt nicht …«
»Immer kannst du nicht.«
»Ich hab mir gerade vorgestellt, wie sie Berthold in den Stacheldraht jagen und erschießen.«
Das KZ Sachsenhausen lag im Norden vor den Toren Berlins, ein paar hundert Meter von jenem Bahnhof entfernt, an dem die S-Bahn-Linie Wannsee–Oranienburg ihren einen Endpunkt hatte. Albert hatte es nicht ertragen können, auf dieser Strecke Dienst zu tun und alles darangesetzt, einer anderen Zuggruppe zugeteilt zu werden.