Читать книгу Wie ein Tier. Der S-Bahn-Mörder. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Hitlerzeit онлайн
5 страница из 38
»Nein …«
»Jeder Volksgenosse, ob arm oder wohlhabend, wird seinen Beitrag leisten, damit die Welt sieht: Dieses Reich der Deutschen ist unüberwindlich!«
»So wie unsere Flugabwehr … Als die englischen Bomben unsere Wohnung …«
Zu diesem Thema, den ›Tommis‹, hätte sie mal den Führer hören sollen: »Wenn sie erklären, sie werden unsere Städte in großem Ausmaß angreifen – wir werden ihre Städte ausradieren!«
Rummelsburg. Emmi schreckte hoch. Noch immer brachte sie das durcheinander.
Dass erst nur Rummelsburg kam und dann der Betriebsbahnhof Rummelsburg. Sie war froh, noch nicht aussteigen zu müssen. Hier in der S-Bahn fühlte sie sich sicher, der Schrecken für sie begann erst, wenn sie in das Labyrinth der Lauben musste. Sie hoffte aber noch, eine Nachbarin zu treffen, mit der sich zumindest eine Strecke Wegs gemeinsam gehen ließ.
Dass Männer ihre Frauen abholten, kam kaum noch vor. Die saßen alle in den Kasernen oder standen im Feld.
Bis auf den einen, der die Kolonien Gutland I und II schon seit 1938 in Angst und Schrecken versetzte. Wie ein Tier hockte er irgendwo in einer Hecke und wartete auf seine Beute. Plötzlich stand er da, aufgetaucht aus dem schwarzen Nichts, und sprach die Frauen an. Ob sie mit ihm ausgehen wollten. Nein. Da fiel er dann über sie her. Getötet hatte er noch keine. Aber alle warteten darauf, dass es geschah.