Читать книгу Bangkok Oneway онлайн
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Nun schlenderte sie die Sathorn Tai Road entlang in Richtung BTS Sky-Train Station und dachte darüber nach, was sie jetzt mit ihrer ewig lang erscheinenden Zeit anfangen sollte. Es war brütend heiß, der Verkehr war schnell, heftig und laut. Auf dem breiten Gehweg waren kaum Menschen unterwegs. Die Stadt war gigantisch groß und sie fühlte sich darin wie ein Staubkorn im Universum. Dagmar hatte nach so kurzer Zeit in Bangkok noch kein Gefühl für diese Riesenmetropole entwickeln können. Sie war immer noch nicht dort angekommen, ihr fehlte jeglicher Ansatzpunkt, um sich zu orientieren. Ach, wenn sie doch Ute Radok erreichen würde. Die könnte ihr doch wenigstens sagen, was sie hier in Bangkok machen sollte.
Dagmar blieb am Rand des Gehwegs stehen und suchte ihr Mobiltelefon in ihrer Handtasche.
»Ich versuch´s noch mal ...«, sagte sie zu sich selbst. In diesem Moment hörte sie ein Krachen und Scheppern hinter sich. Als sie sich erschrocken umdrehte, sah sie ein Motorrad auf dem Gehsteig liegen und einen weißen Toyota Kleinbus schräg auf der Kreuzung stehen. Für einen Moment verharrte alles in dieser Situation, dann fuhr der Wagen mit hoher Geschwindigkeit davon. Ein paar Passanten liefen zusammen und scharrten sich um den am Boden liegenden Motorradfahrer. Viele Menschen gafften neugierig, aber niemand bemühte sich um den Verletzten. Nachdem Dagmar sich von dem Schreck erholt und die Situation einigermaßen begriffen hatte, eilte sie dem Mann zur Hilfe. Sie sprach ihn auf Englisch an und drehte ihn instinktiv in eine stabile Lage. Der Motorradfahrer stöhnte leise. Blut sickerte in sein linkes Hosenbein; eine schmale Blutspur rann ihm am unteren Helmrand heraus. Hilfe suchend sah sich Dagmar um, aber die Umstehenden schauten ihr nur neugierig bei ihrem Tun zu. An der Kreuzung lief der Verkehr in rasender Geschwindigkeit weiter, so als wäre nichts geschehen.