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„Ja und das ist unser Nesthäkchen Emily. Sie ist erst zwölf Jahre alt. Eigentlich war sie gar nicht mehr geplant. Aber jetzt haben wir alle unsere Freude an ihr“, bestätigte die Mutter.

Emily, die hübscheste von allen, sah die Ordensschwester mit großen, dunklen Augen an.

„Mom, Schwester Christin sieht genauso aus wie ich. Sie hat die gleichen, dunkelbraunen Locken und Wellen und die gleichen dunklen Augen wie ich. Es ist geradeso, als wenn ich in einen Spiegel sehe. Mom, bist du dir sicher, dass ich nicht auch eine Zwillingsschwester habe?“, versuchte sie zu erfahren.

Schallendes Gelächter brach am Frühstückstisch aus. Nur Christin lachte nicht mit. Sie war regelrecht geschockt, dass sie so hübsch sein sollte wie Emily. Langsam sank sie auf ihren Stuhl. So, nun wusste sie, wie sie aussah. Das allein galt schon als Sünde genug.

Nachdem sich die allgemeine Erheiterung gelegt hatte, antwortete Christin leise: „Es ist purer Zufall, dass wir uns so ähnlich sehen. Eine Zwillingsschwester bin ich garantiert nicht, dafür bin ich um einiges älter als du“, lächelte sie das Kind an. Gleichzeitig fühlte sie sich froh, sich wieder gefangen zu haben. Trotzdem musste sie das Mädchen immer wieder ansehen. Ähnele ich ihr wirklich so sehr? Habe ich tatsächlich das gleiche, schmale Gesicht mit den unbändigen Locken und Wellen und den langen Augenwimpern über den tiefbraunen Augen? Die Grübchen in den Wangen, wenn ich lache? Christin holte tief Luft und schalt sich innerlich eitel zu sein.

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