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Gerd Gierbich wurde langsam nervös. Vor fünfundvierzig Minuten hatte sich der Entführer das letzte Mal gemeldet. Vor ihm, auf dem Hauptmarkt tobte das Leben. Die rot-weiß gestreiften Zeltdächer der circa einhundertdreißig Weihnachtsbuden ragten dicht an dicht gedrängt in den dunklen, wolkenverhangenen Himmel. Alles war festlich beleuchtet. Abertausende Besucher des Nürnberger Christkindlesmarktes drängten und wälzten sich durch die engen Budenstraßen. Viele hielten Glühweintassen oder Brötchen mit Nürnberger Rostbratwürsten in den Händen. Die Fassade der Frauenkirche, auf deren Balkon das Nürnberger Christkind mit seinem Prolog jährlich den Markt eröffnete, erstrahlte im festlichen Glanz. Vom Markt rief ein Verkäufer von Zwetschgenmännla im tiefsten Nürnberger Dialekt:

Willsd an, der di ned ärchern koo,

nou kaffsder hald an Zwedschgermoo.

A Zwedschgerfraa däi schaffsder oh,

wall däi dich niemals ärchern kou.

Gerd Gierbich war durch das bunte Treiben dermaßen abgelenkt, dass er die eingehende SMS fast nicht bemerkt hätte:

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