Читать книгу Allmächd, scho widder a Mord!. Zwölf Kriminalgeschichten aus Ober-, Mittel- und Unterfranken онлайн
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Der Nachtgiger hinter der Tür stieg über moderne Betonschächte in die Tiefe. Dann rannte er einen langen, niederen Gang entlang, der aus dem Gestein gemeißelt war. Schließlich gelangte er in ein Gewölbe, von dem aus mehrere Schächte in verschiedene Richtungen führten.
Weit vom Burgberg entfernt, im Südosten der Stadt und nordwestlich des Volksparks Dutzendteich, erstreckt sich der einhundertvierunddreißig Hektar große Luitpoldhain. An seinem nördlichen Rand steht die bekannte Meistersingerhalle. Unter tief hängenden Ästen einer Weide stand, vorzüglich versteckt, ein schwarzer VW Golf. Der Fahrer war ausgestiegen und inhalierte unter vorgehaltener Hand den Rauch einer Marlboro Light. Er war frühzeitig zum Treffpunkt gekommen. Der andere, eine grässliche Gestalt, würde noch etwas brauchen, bis er eintraf. Er hatte noch ein schönes Stück Weg vor sich. Doch das machte dem Raucher nichts aus. Er hatte Zeit. Hauptsache der Nachtgiger hatte die wunderschöne, prall gefüllte Aldi-Tüte dabei.
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Das alte, verwahrloste Haus in Rehhof lag einsam und verlassen da. Die vier Kindesentführer hatten ihren zeitweisen Unterschlupf verlassen. Rührende Szenen spielten sich ab, bevor sie sich auf ihren Weg machten. „Iech will nu a weng dobleibm und mid die Kauboi schbieln“, jammerte der kleine Raphael, „iech will nunni ham.“