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Der Herr des Hauses erschien an der Haustür. Er hatte sich eine rosarote Schürze umgebunden. In seiner Linken hielt er ein Geschirrtuch. Seine Rechte steckte in einem gelben Gummihandschuh.

„Ignadz mei Waggerla, bisd fleißich? Iech bin zurügg. Edz sen eire boar ruhichn Dooch aa scho widder vorbei. Gell, werd nix los gwesn sei bei eich? Habder eich wenigsdens verdroogn und aa a bissla ausgruhd? Dees kanni vo mier ned grod soogn. Ned amol ausschlafn habbi kenna. Jedn Dooch su frieh aufschdeh und naus auf die Bisdn, in den kaldn Schnee. No, do wiensch iech eich nu nachdrächlich a Häbbi Nju Jiehr. Neigrudschd seider beschdimmd alle rechd gmiedlich, deng iech mier.“ Mit diesen Worten drückte Katharina Wiesenstetter ihrem Mann links und rechts einen dicken Schmatz auf die Wangen.

Foosenachd – Veitshöchheim

Veitshöchheim lag unter einer dichten Regenwolkendecke, welche der Wind von Würzburg herübertrieb. Die Temperaturen erreichten knappe zehn Grad plus, an diesem 24. Dezember 2012. Viel zu warm für die Jahreszeit. Selbst der ruhig dahinfließende Main, dessen Wasser im Sommer silbrig glitzert, sah bedrohlich dunkel aus. Vor zwei Wochen lag noch Schnee in den Straßen und Gassen des kleinen Ortes, und die Temperaturen lagen bei frostigen minus zehn Grad. Es war bitterkalt und schon weihnachtlich weiß. Dann kam das Tauwetter aus Nordwesten, welches heftigen Regen mit sich brachte. Nichts war‘s mit einer weißen Weihnacht. Die Straßen waren nahezu menschenleer. Die meisten der knapp zehntausend Einwohner bereiteten sich auf den Heiligen Abend vor, auf die Bescherung im Familienkreis, auf ein gutes Weihnachtsessen oder auf die Wiederholung der Buddenbrooks, welche heute Abend im ersten Programm der ARD lief. Viele kleine Kinder besuchten mit ihren Eltern gerade die Kindergottesdienste und fieberten gedanklich den Geschenken entgegen, welche das Christkind bringen würde. Armes Christkind, bei diesem Wetter vom Himmel herab zu fliegen, war auch keine leichte Aufgabe.

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